Ansbach, Promenade ohne Charme

AnPromenade2Die Promenade, eine städtische Freifläche für das zukünftige Jahrhundert ist fertig. Flaniermeile für Begegnung und Inspiration, Repräsentation und Eleganz? Eine solch bedeutende Aufgabe muss ästhetisch empfunden und sich gedanklich an einem Zukunftsideal dieser Stadt ausrichten. Ein Ideal braucht Authentizität und Überzeugung damit es in die Praxis übersetzt werden kann. Ein Bauwerk dieser Dimension muss selbstverständlich Schönheit zeigen und Genuss ermöglichen. Warum ist die Möblierung aber kalt und uniform, sind Beton im Übermaß, Marterpfähle als Lampen und eine langweilige Pflanzung verwendet worden? Wo ist der Onoldsbach, das Spiel mit dem Wasser, die Geste der alten Lampen, die Blumen? Das Ergebnis zeigt, dass man über die intellektuelle Begriffs- und Regelwelt nicht hinausgekommen ist. Diese Lampenpfähle bauen keine Brücken zwischen Fassaden, sie stehen für Macht und Isolation. Die Stadt Ansbach hätte ihr schönstes Schmuckband anlegen können, doch hat sie ein kantiges und blasses Stahlband für die Zukunft und für ihre Bürger gewählt. Kein Charme, keine Wärme, kein Spiel.